Règlement grand-ducal concernant l'agrément à accorder aux gestionnaires des maisons relais
In diesen sogenannten "maisons de relais" sollen in Zukunft berufstätige Eltern ihre 3-12 jährigen Kinder versorgen lassen können: 1-2 Stunden pro Tag, halb- oder ganztags, während der Ferien, nur noch nicht nachts. Angeboten werden: Hausaufgabenhilfe ,Freizeitaktivitäten, Essen + Trinken, pädagogische Betreuung.
Ort der Angebote: über ganz Luxemburg verstreut in den Gemeinden. Das Familienministerium will 54 solche Häuser bis 2008 mit Hilfe der Gemeinden verwirklichen. Einen potentiellen Träger für diese Häuser gibt es auch schon: die Caritas will sich um die Entwicklung, den Ausbau, die Verwaltung, inklusive Personal, dieser Häuser bekümmern .
Dies alles sieht auf den ersten Blick optimal aus, beim zweiten Blick wird man schon misstrauischer und dann immer aufgebrachter .
Kritikpunkt: Die Caritas ist ein katholischer Verein, mit dem Erzbischof von Luxemburg an der Spitze. Die religiöse Identität des Arbeitgebers, sowie die ideologische Ausrichtung der Häuser sind hiermit festgelegt.
Kritikpunkt: Dadurch, dass der Staat private Dienstleistungsanbieter in den Auffangstrukturen in und um die öffentliche Primärschule hofiert, werden die öffentlichen Dienstleistungen der Gemeinde unterhöhlt. Aufgabe des Staates wäre es jedoch die Gemeinden finanziell in die Lage zu versetzen, genügend Auffangstrukturen für Vorschul -und Primärschulkinder schaffen zu können.
Kritikpunkt: Durch die Auslagerung der pädagogischen Betreuung der Schulkinder an private Dienstanbieter, entzieht sich deren Qualität jeglicher öffentlichen Kontrolle ( z.B. Schulkommission + Inspektorat )
Kritikpunkt: Statt neue qualifizierte Arbeitsplätze im Sozial + Erziehungsbereich zu schaffen, wird mit Hilfe dieses Reglements Sozialdumping betrieben werden können. Der Anteil von qualifizierten Arbeitnehmern in diesen Strukturen muss nur 40% betragen, und die Beschäftigungsverhältnisse derjenigen Personen, die 5, 10 oder 15 Stunden arbeiten dürfen werden flexibel und prekär sein .
Kritikpunkt: Frauen, die sich in 100 Tagen eine "Qualifizierung" zulegen können, werden in solchen Strukturen eine "typisch weibliche" unterbezahlte Tätigkeit ausüben dürfen. Dieses neue Modell im Bereich der Kinderbetreuung wird negative Auswirkungen sowohl auf die Berufsperpektiven von Frauen als auch auf die Beschäftigungs -und Wirtschaftsstruktur unserer Gesellschaft haben.
Zu hoffen ist, dass dieses kontraproduktive Reglement durch die Opposition von Gemeinden, Gewerkschaften, Berufskammern, politischen Parteien, sowie Frauenorganisationen in der Versenkung verschwinden wird. Auch soll die Familienministerin daran erinnert sein, dass sie gleichzeitig Ministerin für Chancengleicheit zwischen Frauen + Männern ist.
Landy Casali