Wir sitzen am Verhandlungstisch

Wir sitzen am Verhandlungstisch
Das Jahr 2021 startete für die APCCA (Association du Personnel des Centres de Compétences et de l‘Agence) mit einem besonderen und vielversprechenden Auftakt: die Ankündigung des
Bildungsministers zur Bereitschaft der langersehnten Verhandlungen über das gesetzliche Festhalten der Arbeitsbedingungen des edukativen und psycho-sozialen Personals im gesamten Schulwesen.

Wir befinden uns aktuell in einer historisch einzigartigen Situation, in der das Verhandeln mit dem Minister auf Augenhöhe zum Greifen nahe liegt. Der Minister scheint die Notwendigkeit einer grundlegenden Diskussion und Verhandlung über die Arbeitsbedingungen erkannt zu haben und bot uns zusammen mit den anderen Gewerkschaften und Assoziationen den Sitz am Verhandlungstisch an.
Diese Errungenschaft ist vor allem auf die erfolgreiche Zusammenarbeit mit allen betroffenen Assoziationen und Gewerkschaften des edukativen und psycho-sozialen Personals zurückzuführen. Unser Zusammenkommen und unsere Zusammenarbeit konnte nicht nur in der Presse, sondern auch beim Bildungsminister auf Gehör stoßen.
Im Oktober 2020 fand ein erstes Gespräch mit dem Bildungsminister und seinen Beamten statt, indem wir unsere gemeinsamen Forderungen mit den anderen Assoziationen und Gewerkschaften mitteilen konnten. Weitere Termine sollten zeitnah stattfinden, wurden jedoch immer wieder verschoben. Eine Mobilisierung und einen Aufruf zu einem Protestaufstand wurde für Februar angekündigt, da keine Bereitschaft seitens des Bildungsministers zu dem Zeitpunkt wahrzunehmen war.
Eine wichtige Wende wurde uns im zweiten Gespräch im Januar 2021 gemeinsam mit den anderen Gewerkschaften und Assoziationen angekündigt: Eine Timeline und zwei Arbeitsgruppen wurden bis zum Schuljahresende mit dem Ziel festgelegt, ein gemeinsames Abkommen zwischen dem Bildungsminister und den betroffenen Gewerkschaften und Assoziationen zu den Missionen und Arbeitsbedingungen des edukativen und psycho-sozialen Personals im Schulwesen zu erarbeiten und anschließend zu unterzeichnen.
Der im Februar geplante Protestaufstand wurde vorläufig auf Eis gelegt, da wir die angekündigte Verhandlungsbereitschaft des Bildungsministers und den Beginn eines konstruktiven Sozialdialogs annehmen möchten.
Es bleibt weiterhin unsere Überzeugung, dass der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit spezifischem Förderbedarf im ganzen Schulwesen erst dann eine wertschätzende Haltung entgegengebracht werden kann, wenn das edukative psycho-soziale Personal ernst genommen wird und gesetzlich verankerte Arbeitsbedingungen eine qualitativ wertvolle Arbeit mit und am Kind und Jugendlichen mit spezifischem Förderbedarf zulassen.
In dem Sinne setzt sich die APCCA weiterhin dafür ein, dass der Grundgedanke und die Vision der Inklusion im Schulwesen sowohl allen Kindern und Jugendlichen mit spezifischem Förderbedarf als auch dem edukativen und psycho-sozialem Personal Rechnung getragen wird.
Genau wie das edukative psycho-soziale Personal individuell angepasste Förderangebote für alle Kinder und Jugendliche
mit spezifischem Förderbedarf plant und umsetzt, setzen wir uns dafür ein, dass die Arbeitsbedingungen auf die Bedürfnisse des Arbeitsalltags des Personals abgestimmt werden und den Rahmenbedingungen des Schulkontextes und dem qualitativen Bildungsauftrag gerecht werden können.
Nadia Ruef
Presidentin vun der APCCA